Erst als Florian Wirtz nicht mehr auf dem Platz stand, fand Deutschland gegen Belgien besser ins Spiel. Damit bewahrheitete sich auch ein Satz des 19-Jährigen.
Bundestrainer hofft auf Trotzreaktion
Als auch Hansi Flick kaum noch mitansehen konnte, wie die Belgier seine Mannschaft schwindelig spielten, griff er zum Doppelwechsel. Doch der war so offenbar gar nicht geplant.
Nachdem Deutschland beim Testspiel in Köln am Dienstagabend früh mit 0:2 in Rückstand geraten war und geradezu darum bettelte, weitere Gegentreffer zu kassieren, wies der Bundestrainer Emre Can an, sich bereit zu machen. Weil sich aber plötzlich Leon Goretzka auf dem Rasen krümmte, stoppte Flick die Einwechslung des Dortmunders. Vor der deutschen Bank wurde es hektisch.
Am Ende kam Can erst in der 32. Minute gemeinsam mit Debütant Felix Nmecha, und neben Goretzka verließ einer den Rasen, der nicht angeschlagen war: Florian Wirtz, den Flick wohl ursprünglich für Can hatte auswechseln wollen. Der 19-Jährige musste weichen, um die Umstellung auf ein 4-3-3-System zu ermöglichen - aber auch, weil er neben der Spur stand.
"Er hatte nicht den besten Tag gehabt", sagte Flick hinterher, wohlwissend, dass es für Fußballer nicht viel Schlimmeres gibt, als noch vor der Pause aus Leistungsgründen ausgewechselt zu werden. "Da muss er durch."
"Das spornt ihn eher noch an", hofft Flick
Während die deutsche Elf, angeführt vom starken Can, nach und nach ins Spiel fand und schließlich nur 2:3 verlor, endete die Länderspielreise für Wirtz besonders unglücklich. Beim 2:0-Sieg gegen Peru hatte ihn Flick nach einer akzeptablen, aber ausbaufähigen Darbietung (kicker-Note 4) zur Halbzeit vom Feld genommen, diesmal musste er noch früher weichen, weil ihm noch weniger gelungen war (kicker-Note 5). Es waren Wirtz' erste Länderspiele von Beginn an nach vier Joker-Einsätzen im Herbst 2021 (zwei Assists).
Der Bundestrainer plant für die Heim-EM 2024 fest mit dem Youngster, dem er beim eigenen Debüt debütieren ließ (im September 2021 beim 2:0 in Liechtenstein), auf den er bei der WM 2022 wegen dessen Kreuzbandrisses aber hatte verzichten müssten. Seit Januar hat sich Wirtz in Leverkusen mit starken Leistungen - zwei Tore und sechs Assists in 13 Pflichtspielen - wieder in Form gebracht, aber vorige Woche gesagt: "Ich finde, ich habe noch ein paar Punkte, an denen ich arbeiten muss, um wieder richtig gut zu spielen."
Das bewahrheitete sich gegen Belgien in seinem sechsten Länderspiel, auch wenn er bei weitem nicht der einzige DFB-Spieler war, der in der Anfangsphase enttäuschte. Flick hofft nun auf eine Trotzreaktion in den nächsten Wochen: "Er ist so gut, das spornt ihn eher noch an."
2023-03-29T08:51:24Z dg43tfdfdgfd