„SEHR RISKANT“ - JETZT äUßERT SICH JOGI LöW ZUM BAYERN-BEBEN

Joachim Löw sieht den Zeitpunkt der drastischen Personalentscheidungen beim FC Bayern kritisch. Der ehemalige Bundestrainer meint: „aus Trainersicht hätte ich das nicht so gewollt“. Löw spricht außerdem über eine „besorgniserregende“ Entwicklung bei einigen Bundesliga-Klubs.

Aus der Perspektive eines Trainers sei es „sehr riskant“ gewesen, die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kurz vor dem letzten Saisonspiel zu beschließen, sagte Jogi Löw am Sonntagmorgen dem TV-Sender Bild. So eine Nachricht könne „noch durchsickern“ und entsprechend die Mannschaft beeinflussen.

Die Bayern hatten die Entscheidung praktisch unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft durch ein 2:1 am 34. Spieltag beim 1. FC Köln bekannt gegeben. Informiert worden waren beide am Donnerstag und Freitag zuvor. „Aus Trainersicht hätte ich das nicht so gewollt“, sagte Löw, er äußerte aber auch, dass eben nichts an die Medien durchgesteckt worden sei.

Jogi Löw: „Ich bin nicht im Ruhestand“

Wie sieht Löws eigene Zukunft aus? Der Ex-Bundestrainer plant auch weiter seine Rückkehr auf die Fußball-Bühne. „Ich bin nicht im Ruhestand“, so Löw. „Es wird eine Aufgabe für mich kommen, mit der ich mich identifizieren kann.“ Es habe Anfragen und Angebote gegeben, sagte der Weltmeister-Trainer von 2014 - allerdings nicht vom brasilianischen Verband. „Es gab mit Brasilien überhaupt keinen Kontakt und schon gar kein Angebot“, sagte Löw.

Er mache „nur etwas, wenn ich überzeugt bin, dass es zu mir passt (...), dass ich was bewegen kann“. Eine Entscheidung sei aber „noch nicht gefallen“. Denkbar sei für ihn weiterhin ein Job als National- oder Klub-Trainer. „Ich kann mir beides vorstellen“, meinte Löw.

„Besorgniserregende“ Entwicklung bei einigen Bundesliga-Vereinen

Bei einigen Bundesliga-Klubs sieht Löw eine „besorgniserregende“ Entwicklung. Löw benennt zwar keine konkreten Vereine, kritisierte aber die vielen Trainerwechsel bei einigen Klubs in kürzester Zeit.

„Da kann ja auch keine Philosophie entstehen und keine Ruhe reinkommen“, so Löw und weiter: „Spieler und Mannschaft können sich dementsprechend nicht so entwickeln, wie man sich das wünscht. Manche Vereine stagnieren in ihrer Entwicklung.“

Als Beispiele für eine positive Entwicklung nannte Löw den SC Freiburg und den 1. FC Union Berlin. Als Trainer der Saison würde Löw den Freiburger Christian Streich wählen.

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