„WIRD NICHT LANGE HALTEN“: EX-SCHüTZLING üBER TUCHEL-ZUKUNFT BEIM FC BAYERN

„Wird nicht lange halten“: Ex-Schützling über Tuchel-Zukunft beim FC Bayern

Thomas Tuchel ist neuer Trainer beim FC Bayern. Seine ehemalige Nummer eins glaubt nicht, dass das lange gut gehen wird.

München – Die Halbwertszeit eines Trainers im Profifußball ist nicht besonders hoch – auch nicht beim FC Bayern. Das bekam auch Julian Nagelsmann zu spüren, der nach rund eineinhalb Jahren entlassen wurde. Sein Nachfolger ist Thomas Tuchel.

Doch schon vor seinem ersten Auftritt an der Seitenlinie wird über dessen Verweildauer in München debattiert. Tuchels durchschnittliche Amtszeit als Trainer beträgt nur etwas mehr als zwei Jahre, den Durchschnitt heben vor allem die fünf Jahre in Mainz an. Einer seiner Ex-Schützlinge kann sich eine langfristige Zukunft Tuchels beim FC Bayern nicht vorstellen und verrät spannende Details.

Thomas Tuchel
Geboren am 29. August 1973 (49 Jahre) in Krumbach
Vertrag beim FC Bayern bis 30. Juni 2025
Trainerstationen: FC Augsburg II, FSV Mainz 05, Borussia Dortmund, Paris St. Germain, FC Chelsea, FC Bayern München

Ehemaliger Schützling verrät verrückte Tuchel-Idee: Nagelsmann musste Gettoblaster kaufen

„Das wird nicht lange halten“ und „Das kann nicht lange gut gehen“, legt sich Sebastian Schulze im Interview mit RTL fest, was die Zusammenarbeit zwischen Thomas Tuchel und dem FC Bayern betrifft. Der Ex-Torhüter kennt Tuchel aus gemeinsamen Zeiten beim FC Augsburg II. Tuchel übernahm im Januar 2007, holte damals Julian Nagelsmann von 1860 München und machte ihn zum Kapitän.

„Er war damals schon relativ fortschrittlich und hat viel ausprobiert, um psychisch einzuwirken“, erzählt Schulze über Tuchel, der in München einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat. „Damit wir vorm ersten Spiel locker und entspannt sind, hat er einen Stamperl Sekt rumgehen lassen und dann hat er sein Ritual eingeführt: Vor jedem Spiel lief das Lied „Stronger“ von Kanye West. Dafür hat er Jungs losgeschickt, um einen Gettoblaster zu kaufen – auch Julian.“ Schulze, der heute als Spielerberater arbeitet, wurde eine Auseinandersetzung mit Tuchel im Training zum Verhängnis.

Foto © Sven Hoppe/dpa

Ex-Spieler wird von Tuchel „komplett zerlegt“ und zum Ersatzmann degradiert

„Da unser Torwarttrainer krank war, mussten wir eine Spielübung mitmachen – wir sollten hinterherlaufen. Nachdem ich es zweimal falsch gemacht hatte, wurde er lauter. Woraufhin ich entgegnete, dass ich nun mal ‘Torwart und kein Feldspieler sei’“, erzählt Schulze über Tuchel. „Da hat er mich verbal komplett zerlegt. Das Training war für mich beendet und ab dem Moment war ich auch nicht mehr seine Nummer 1.“

Schulze schätzt den neuen Bayern-Trainer als nicht leicht ein. „Er hat vor jedem Spiel betont, dass wir uns auf eine arrogante Ebene begeben sollten. Nach dem Motto: Vom Gegner kann keiner bei uns mittrainieren, weil keiner das Niveau hat“, meint der 38-Jährige, der seine Karriere 2015 bei Fort Lauderdale beendet hatte. Dennoch glaube er, dass Tuchel „sich natürlich weiterentwickelt hat und nun andere Verhaltensmuster hat im Umgang mit allen.“ Dafür spricht auch, dass Torwart-Legende Buffon Tuchel bewundert.

„Wird nicht lange halten“: Ex-Schützling über Tuchel-Zukunft beim FC Bayern

Im Gegensatz zu Nagelsmann wird beim FC Bayern unter Tuchel ein anderer Wind wehen. Kurz-Trips nach Paris wie von Serge Gnabry oder ständiges Zuspätkommen von Leroy Sané werde mit Tuchel „nicht funktionieren“, kündigt Schulze an. Chelsea-Profi Kai Havertz warnt die Bayern-Stars vor einer Tuchel-Eigenart. Ob die Stars beim FC Hollywood auf Dauer mitziehen?

„Das wird nicht lange halten. Fußballerisch wird das wahrscheinlich gut, weil er auch ein großer Fan von Pep Guardiola ist. Aber menschlich ist er, wie schon gesagt: kein leichter Typ“, ist Schulze überzeugt. Beim FC Bayern muss sich Tuchel zudem mit den beiden starken Bossen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic auseinandersetzen. „Das kann nicht lange gut gehen.“

Bayern-Stars müssen unter Tuchel spuren

Was die Bayern-Stars unter Tuchel erwartet, deutete sich bereits im ersten Training am Dienstag an. Leroy Sané bekam vom neuen Chef einen leichten Tritt in den Hintern verpasst, für einen Reservisten gab es einen Klapps auf den Kopf. (ck)

2023-03-29T10:03:03Z dg43tfdfdgfd