Deutscher Tennis-Profi wünscht sich Klarheit
Mit Alexander Zverev hatte man vor dem Start der French Open nicht unbedingt gerechnet, zu durchwachsen waren seine Leistungen seit seinem Comeback gewesen. Doch ausgerechnet dort, wo er sich vor einem Jahr so schwer verletzt hatte, hat der 26-Jährige zu seiner Form zurückgefunden.
Nach seinem hart erkämpften Sieg über Frances Tiafoe zeigte der Deutsche im Achtelfinale gegen Grigor Dimitrov eine reife Leistung und zog glatt in drei Sätzen in die Runde der letzten Acht ein. Zverev hofft aber, noch weiter im Turnier verbleiben zu können - eine Sache möchte er jedoch geklärt haben.
Zverev ist Diabetiker, muss sich deshalb immer wieder Insulin spritzen - das führte in Roland Garros nun aber zu Verwirrungen. "Auf der ATP-Tour mache ich das auf der Bank", erklärte Zverev bei "Eurosport" und verriet: "Hier ist es mir nicht erlaubt. Ich darf es nicht auf dem Platz machen und muss jedes Mal den Platz verlassen."
„Die sagen, dass es so aussieht, als ob ich mir irgendwas spritze, ..., als ob ich dope?“ (Alexander Zverev)
Warum ihm das Spritzen auf dem Platz nicht erlaubt ist, verriet Zverev auch. Den Organisatoren gehe es offenbar um einen falschen Eindruck, den er erwecken könnte. "Die sagen, dass es so aussieht, als ob ich mir irgendwas spritze", sagte Zverev und merkte süffisant an, "als ob ich irgendwie dope? Das kann es auch nicht sein. Seit ich drei Jahre bin, bin ich Diabetiker, das ist nichts Neues."
Für manch einen ist es offenbar doch etwas Neues. So verriet Zverev, dass während seines Matches gegen Frances Tiafoe ein Supervisor "gar nicht wusste, dass ich Diabetiker bin. Als er sah, dass ich mir eine Spritze gebe, wurde er voll panisch und sagte: 'Was machst du? Was machst du? Du musst einen Arzt rufen, wenn du dir was geben willst."
Zverev habe dem Mann dann erklärt, dass ihm ein Arzt, der kein Diabetologe ist, nicht weiterhelfen könne. "Der wird gar nicht wissen, was ich machen und wieviel ich mir spritzen soll."
Zverev fordert Klarheit
Ein weiteres Problem ist dann offenbar auch, wie Zverevs Pausen, um sich Insulin zu spritzen, bewertet werden. So sei ihm auch schon gesagt worden, "dass das als Toilettenpause gilt", woraufhin er betonte, dass "es kann sein, dass ich vier-, fünfmal vom Platz muss." Im Match gegen Dimitrov wurde seine kurze Auszeit nicht als Toilettenpause gewertet, was letztlich die zuständige Schiedsrichterin so entschieden hatte.
Zverev wünscht sich Klarheit in der Sache. "Entscheidet euch, was ich machen soll", appellierte der beste deutsche Tennisspieler an die Organisatoren und ergänzte: "Das mache ich dann auch, aber schickt mich nicht hin und her. Sagt mir nicht, dass es eine Toilettenpause ist und sagt mir nicht, dass ich einen Arzt holen soll, der gar keine Ahnung hat, was ich habe."
2023-06-05T22:13:23Z dg43tfdfdgfd